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Jungforscher aus Zug entwickelt nachhaltigen Batterietyp

Ein Schüler der Kantonsschule Zug sorgt mit seiner Entwicklung für Aufsehen. Erste Unternehmen zeigen Interesse.

Veröffentlicht am 12. April 2025, 02:39 • Redaktion Lokale Perspektive

Jungforscher aus Zug entwickelt nachhaltigen Batterietyp

Ein 17-jähriger Schüler der Kantonsschule Zug sorgt derzeit für Aufsehen in der Wissenschaftswelt. In einem Schulprojekt entwickelte er einen neuartigen Batterietyp auf Basis biologisch abbaubarer Materialien – und gewann damit bereits mehrere Innovationspreise.

Die Idee entstand während eines Chemiepraktikums, bei dem verschiedene Leitfähigkeiten untersucht wurden. Der Schüler, Jonas Keller, experimentierte mit Elektrolyten aus natürlichen Säuren und Elektroden aus Pflanzenfasern – und erzielte vielversprechende Ergebnisse.

„Ich wollte wissen, ob man Energiespeicherung umweltfreundlicher gestalten kann“, erklärt Keller. Seine Zelle funktioniert bei Raumtemperatur, enthält keine Schwermetalle und lässt sich nach Gebrauch vollständig kompostieren – ein potenzieller Meilenstein in der Entwicklung nachhaltiger Energiequellen.

Ein Prototyp der Batterie kann eine LED-Lampe bis zu zwei Stunden betreiben. Zwar ist die Energiedichte noch gering im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Zellen, doch Fachleute sehen großes Potenzial für Anwendungen im Low-Power-Bereich.

Betreut wurde das Projekt von Chemielehrerin Andrea Wüthrich, die Jonas für seine Hartnäckigkeit lobt. „Er hat unzählige Versuche durchgeführt, Rückschläge analysiert und sich nie entmutigen lassen. Diese Entschlossenheit ist außergewöhnlich.“

Das Projekt wurde an mehreren Wissenschaftswettbewerben eingereicht, darunter „Schweizer Jugend forscht“. Dort erhielt Keller einen Sonderpreis für Nachhaltigkeit sowie ein Stipendium für ein Sommerpraktikum am Paul Scherrer Institut.

Inzwischen haben auch Startups und Universitätslabore Interesse an seiner Forschung bekundet. Erste Gespräche über eine Weiterentwicklung und Patentierung laufen bereits. Jonas selbst bleibt bescheiden: „Ich will einfach weiterforschen und dazulernen.“

Die Unterstützung aus der Schule ist groß. Der Rektor bezeichnet das Projekt als „Inspiration für eine ganze Generation“. Andere Schüler hätten sich bereits gemeldet, um ähnliche Experimente zu starten – ein Beweis, wie ansteckend Forschergeist sein kann.

Auch die Politik zeigt Interesse. Vertreter des Kantons Zug luden Jonas zu einem Austausch ein, um über Innovationsförderung an Schulen zu sprechen. Es wird diskutiert, wie praxisnahe Forschung stärker im Unterricht verankert werden kann.

Für Jonas steht derweil das Maturajahr an. Neben der Schule arbeitet er weiter an seinem Projekt – unter anderem an der Verbesserung der Ladezyklen und Haltbarkeit. Ob er später Chemie oder Umwelttechnik studieren will, ist noch offen.

Was sicher ist: Die Idee, dass große Innovationen auch in kleinen Schullaboren entstehen können, hat mit Jonas Keller ein beeindruckendes Beispiel gefunden. Und vielleicht leuchtet seine Batterie schon bald über die Grenzen von Zug hinaus.

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